Für die Anlage des Geldes in ökologischen Investment-Formen gibt es eine unüberschaubare Anzahl an Möglichkeiten. Allerdings gibt es nach Einschätzung von Experten auch jede Menge Dinge zu beachten, denn blindlings sollte man nichts, auch keine Anlageform mit Öko-Label erwerben. Das kann in mehrfacher Hinsicht ins Auge gehen.
Ein wichtiger Punkt für die meisten potenziellen Anleger: Auch mit grünen Anlageformen kann man gut Geld verdienen. Während in den vergangenen zehn Jahren die großen internationalen Aktienindices starken Schwankungen unterlagen und gemessen am Hype um die Jahrtausendwende noch immer mehr oder weniger deutlich im Minus liegen, sieht das bei ökologischen Anteilsscheinen oft anders aus.
Oft, aber nicht immer. Denn gerade Öko-Aktien können extrem stark schwanken. Ein Beispiel ist die Solarzellen-Industrie. Börsennotierte Unternehmen aus der Branche haben nach immensen Gewinnen dramatische Abstürze erlebt. Das führen Experten nicht nur auf die veränderte politische Lage, sprich die verringerten Vergünstigungen zurück, sondern auch auf die starke Konkurrenz aus Fernost.
Wer sich also Einzelaktien aus der Branche kauft, muss wie bei anderen Aktien mit wachem Auge die Entwicklung verfolgen und entsprechend handeln, sonst wird Geld schlichtweg verbrannt. Auch bei Öko-Aktien gilt, dass Fonds das Risiko verringern können, meinen Experten. Hier gibt es zum Beispiel Fonds mit spezifischen Fokussierungen, sowohl hinsichtlich der Branchen als auch der Region. Auch hier kann man europäisch oder gar global investieren.
Ein Haken an der Sache ist allerdings die Auswahl der Wertpapiere in einem Fonds, der global agiert. Branchenkenner verweisen darauf, dass oft nicht etwa ein richtiges Öko-Unternehmen, sondern „nur“ ein Unternehmen genommen wird, das relativ zur Branche am weitestgehenden ökologisch arbeitet – mit fatalen Folgen.
Ein ebenso aktuelles, wie abschreckendes Beispiel ist BP – gemessen an den anderen Öl-Riesen galt BP als am stärksten an der Umwelt ausgerichtet. Wer also einen Öko-Fonds hat, kann durchaus Aktien von BP hierin finden, während im Golf von Mexiko eine gigantische Umweltkatastrophe ihren Lauf nimmt. Auch bei Fonds lohnt sich also ein Blick auf die Anteilsscheine, die enthalten sind.
Eine Alternative ist der Natur Aktien Index, NAI. Der wird per Ausschuss in seiner Zusammensetzung gestaltet, mit strenger Prüfung. Für Anleger besteht die Möglichkeit, dort notierte Aktien zu kaufen oder eine Fonds, der hier schwerpunktmäßig investiert. Eine weiterreichende Möglichkeit besteht durch die ETFs, die allerdings nur auf andere grüne Indices zu haben sind.
Grundsätzlich sind sich Experten einig, dass grüne Investments gute Rahmenbedingungen aufweisen. Das liegt nicht nur, aber auch am Klima: Um die negativen Folgen eines Klimawandels abzuwenden oder wenigstens zu mildern, müssen hunderte Milliarden Euro investiert werden. Auch gehen die verbrauchbaren Rohstoffe irgendwann ihrem Ende entgegen, während der Energiehunger eher wächst – alles Treibstoff für grüne Investments.