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Rohstoffe als Stütze fürs Depot

In den zurückliegenden Wochen hat die monatelange Rohstoff-Hausse an den Börsen ein Ende gefunden. Zentrale Rohstoffe, wie zum Beispiel Erdöl, notieren weit unter ihren Höchstständen. Doch das gilt auch für andere Rohstoffe wie zum Beispiel Aluminium, Platin oder Kupfer, aber auch diverse Nahrungsmittel. Lesen Sie welche Möglichkeiten Rohstoffe als  Anlageform bieten.

Gold als Altersvorsorge

Immer wieder macht der Goldpreis von sich reden. Wenn die Wirtschaft mal wieder nicht brummt, an jeder Ecke von Krisen die Rede ist, Krieg geführt wird oder die gefürchtete Inflation wieder ein Thema wird, dann wird das Gold als mögliche „sichere“ Anlage von vielen ins Auge gefasst.

Das ist auch verständlich, liest man doch gerade in „unsicheren“ Zeiten immer wieder in den Zeitungen, dass der Goldpreis neue Höchststände markiert, während alles oder zumindest vieles andere gerade den Bach heruntergeht.
Gold, so hat man den Eindruck, erscheint gerade dann als DER sichere Hafen, insbesondere für die Gelder, die einer Altersvorsorge dienen sollen. Doch gibt es genügend Einwände gegen eine derart radikale Sicht, nicht zuletzt bestehen eine ganze Reihe von Problemen bei der Anlage in Gold, die auf den ersten Blick gar nicht als solche ins Auge fallen.

Um es vorwegzunehmen: Eine Anlage in Gold will gut durchdacht sein, wie bei allen anderen Anlageformen sollte man davon Abstand nehmen, alles auf eine Karte zu setzen und sei es auch eine goldene.

Praktische Probleme beim Gold-Sparen

Wie kann man eigentlich sein Geld in Gold anlegen? Goldbarren kann man zum Beispiel bei Banken kaufen. Doch das kostet Geld. Nicht allein der aktuelle Preis für das Edelmetall ist zu entrichten, auch werden Aufschläge fällig, welche die Banken einstreichen.

Das ist nicht ungewöhnlich, schließlich halten die Finanzinstitute auch beim Kauf von anderen Wertanlagen, wie Aktien, Fondsanteile oder Zertifikate die Hand auf. Doch liegen die Gebühren, die für den Ankauf von Gold erhoben werden, nach Einschätzung von Experten vergleichsweise hoch.

Das bedeutet, dass die potenzielle Rendite sinkt, denn die Gebühren drücken diese. Schließlich sind auch mit dem Ankauf die Gebühren längst nicht alle bezahlt, auch ein Schließfach will bezahlt sein. Wer darauf verzichtet und das Edelmetall lieber irgendwo privat aufbewahrt, hat mindestens ein Sicherheitsproblem.

Gegenüber anderen Formen der Geldanlage zur Altersvorsorge hat der Kauf von Goldbarren noch einen anderen Nachteil: Bequeme Sparformen per Dauerauftrag sind so nicht drin. Statt dessen muss das Edelmetall direkt gekauft werden.

Alternative: Zertifikate

Neben dem Kauf von echtem Gold bieten sich Gold-Zertifikate oder EFTs an. Das funktioniert im Grunde genommen wie der Kauf von Aktien, man profitiert also indirekt an steigenden Gold-Kursen (vorausgesetzt, Gold wird wirklich teurer).
Manche Zeitgenossen warnen allerdings. Wer aufs Gold-Pferd setzt, will sich gegen die besonders heftigen Widrigkeiten schützen. Sollten Katastrophen oder ähnliches das Wirtschaftssystem zusammenbrechen lassen, wären Zertifikate wertlos.

Allerdings stellt sich dann die Frage, was in solch einer Extremsituation Goldbarren wirklich bringen. Ein Totalzusammenbruch bleibt aller Wahrscheinlichkeit nicht auf die Wirtschaft beschränkt, das bereits erwähnte Sicherheitsproblem dürfte für Echt-Gold-Besitzer an Bedrohung zunehmen.

Renditefragen

Grundsätzlich sollte man nicht zu hohe Erwartungen an Gold als Renditebringer haben. Im Grunde genommen setzt man dabei fast nur auf einen deutlich steigenden Goldpreis. In der Vergangenheit hat sich aber gezeigt, dass Gold kein Selbstläufer ist – in wirtschaftlich starken Phasen sinkt der Preis für das Edelmetall beträchtlich. Wer auf Gold setzen will, sollte nicht erst beim Nahen oder Eintreten einer Krise kaufen.

Außerdem wird der Goldpreis (wie auch das Öl) in Dollar berechnet. Wer also Gold sein Eigen nennt, muss auf einen starken Greenback setzen; aktuell etwa wäre eine schwere Zeit für Gold-Eigner, denn trotz der vielen Krisen ist der Dollar schwach – für sein Gold bekommt man also weniger Euros, als bei einem starken Dollar.

Das Fazit lautet: Gold hat seine Tücken und ist alles andere als ein Selbstläufer. Wer sich hier engagiert, sollte das im Hinterkopf behalten.