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Sparpläne mit Fonds kritisch beurteilt

Die Schlagzeilen klangen beunruhigend: Wer sich vor zehn Jahren mit einem Sparplan auf deutsche Aktien setzte, hat bis in die Gegenwart mit hohen Verlusten zu kämpfen. Aus 12.000 Euro wären in diesem Zeitraum weniger als 5.000 Euro geworden, lautet das Fazit.

Langfristig schneiden Aktien und Fonds besser ab

Diese Zahlen, die auf den Erkenntnissen des Fondsverbandes BVI beruhen, widersprechen der gängigen Lesart, nach der Aktien bzw. Aktienfonds die beste Anlageform darstellen, wenn sie denn langfristig angelegt sind. So heißt es, dass bei einer Anlage mit dem Schwerpunkt Deutschland über 30 Jahre immerhin eine jährliche Rendite von rund 6 Prozent, oft ist sogar von bis zu acht Prozent die Rege, erzielbar wären.
Kürzere Anlagezeiten lohnen sich dagegen offenkundig keineswegs automatisch. Als Grund wird genannt, dass bei einem Sparplan das Kapital im Laufe der Sparzeit immer größer wird und damit ein Crash deutlich tiefere Spuren hinterlässt. Längere Laufzeiten bieten aber einen Schutz, so kommt man auf Sicht von 20 Jahren auf eine Rendite von knapp vier Prozent.
Das ist immer noch nicht besonders viel, allerdings gilt auch hier wie für die sehr positiven, langfristigen Rechnungen, dass es sich um eine Momentaufnahme handelt. Denn: Hätte man die gleiche Rechnung vor dem 2008er Crash aufgemacht, wären ganz andere Ergebnisse herausgekommen.

Target-Fonds, Umschichten, Streuen

Der Knackpunkt ist also, meinen Experten, dass man frühzeitig und am besten gut zeitlich abgestimmt beginnen muss, sein Kapital in sichere Formen der Anlage zu überführen. Dazu kann man selbst Hand anlegen und etwa einige Jahre vor dem Ende des Sparplans die Anlage umschichten.
Das ist vielen sicher lästig, zugleich kämpft man dann immer mit der Frage, wann denn der richtige Zeitpunkt zum Umschichten gekommen ist. Und: Es erfordert schon eine gewisse Disziplin, die Umschichtung auch umzusetzen.
Eine Alternative ist nach Einschätzung von Experten die Anlage in Target-Fonds. Diese haben den Vorteil, dass im Sparplan bereits das langsame Umschichten des angelegten Geldes von renditestarken, aber riskanten Aktienfonds in andere Papiere eingearbeitet ist. Wer sich zum Beispiel für 20 Jahre bindet, dem wird Jahre vor Ende des Sparplans ein immer wachsender Anteil des Angesparten in sichere Anlagen umgeschichtet.
Ein anderer Punkt ist, dass man sich bei der Auswahl der Fonds von Beginn an nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern breit streut. Statistisch gesehen haben international aufgestellte Fonds besser abgeschnitten, als jene, die sich auf Deutschland beschränkten.

Die Krux mit der Abgeltungssteuer

Was in jedem Fall die Rendite drückt, ist die Abgeltungssteuer, mit der Erträge seit Anfang 2009 bedacht werden. Diese wirkt sich drastisch auf die Rendite von Aktien- und Fondsanlagen aus, haben Experten errechnet und drücken damit das zusätzliche Polster, das Anleger per Fondssparplan für das Alter zur Verfügung haben.