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Girokonten für alle – Banken in der Pflicht

Wie sähe ein Leben ohne Girokonto aus? Schwer vorstellbar für die meisten Zeitgenossen, ist das Girokonto doch in vielen Lebenslagen gar nicht mehr wegzudenken. Sei es die Miete, sei es Handy oder Telefon oder auch der Job – ohne Girokonto extrem schwierig den Alltag zu meistern.

Dennoch soll es in Deutschland rund eine halbe Million Menschen ohne Girokonto geben. In Europa sollen es rund sieben Millionen sein. Viel zu viele meint Michel Barnier, Binnenmarkt-Kommissar der EU. Er will die Banken per Gesetz dazu verpflichten, was durch alle bisherigen „Selbstverpflichtungen“ wohl verfehlt worden ist.

Jeder Bürger der EU soll das Recht haben, ein Girokonto einzurichten. Wie üblich wird das von der Kreditwirtschaft mit wenig Begeisterung aufgenommen: Eine gesetzliche Regelung sei nicht nötig, ein flächendeckendes Angebot bestehe. Flächendeckend mag sein, doch bekommen auch wirklich alle ein Girokonto?

Verbraucherschützer verneinen das. In der Regel seien es die Mitarbeiter vor Ort, die entscheiden würde, ob jemand ein Girokonto bekommt oder eben nicht. Da helfen Ombudsmänner nicht, die Empfehlungen aussprechen ohne bindende Wirkung für Banken, äußern kritische Experten.

Und auch das P-Konto, das bis zu einem gewissen Betrag vor Pfändung schützt, hilft auch nichts, denn wer kein Girokonto hat, kann es auch nicht in ein P-Konto umwandeln. So also soll eine gesetzliche Verpflichtung Abhilfe schaffen. In anderen Ländern wird das schon praktiziert, etwa in Frankreich.