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PIN und Unterschrift adé

Beim Bezahlen von Beträgen von bis 20 Euro wird es in absehbarer Zeit ohne PIN oder Unterschrift an der Kasse zugehen. Unter dem Label „Girogo“ steht eine neue Karte bereit, mit der bargeldlos bezahlt werden kann. Diese ist mit einer Antenne ausgestattet, die mit der Kasse in Kontakt steht – wenn diese entsprechend mit einem Lesegerät versehen ist. Die Karte muss bis höchstens vier Zentimeter davon entfernt gehalten werden, dann klingelt es in der Kasse.

Zunächst einmal werden kleine Brötchen gebacken, in Form eines Pilotprojektes, das aber auf absehbare Zeit auf das ganze Bundesgebiet ausstrahlen soll. Im Raum Hannover werden Sparkassen und Raiffeisenbanken zunächst einmal rund 1.35 Millionen Kunden die Möglichkeit eröffnen, auf diese Weise kleine Beträge zu bezahlen. Esso-Tankstellen, Ableger der Douglas-Gruppe und Edeka-Läden können mit der Girogo-Karte angesteuert werden.

Der Pilotversuch stellt dabei den Auftakt dar, weiter zu expandieren. Die Sparkasse hat es offenkundig am eiligsten, denn sämtliche Debitkarten (ehemals: EC-Karte) werden mit der neuen Technologie ausgerüstet. Bis Ende 2015 werden dann wohl sämtliche Sparkassen-Kunden mit Karte versehen sein. Etwas zurückhaltender sind Volks- und Raiffeisenbanken, private Banken werden wohl nachziehen.

Was aber ist so vorteilhaft am kontaktlosen Zahlen, dass auch Mobilfunkgeräte, namentlich Smartphones zum Bezahlen herhalten sollen? Vor allem, wenn es nur um recht kleine Beträge geht? Letzteres enthält schon einen Hinweis: Gerade Mini-Einkäufe, das kühle Getränk oder Eis im Sommer, der Kaffee und das belegte Brötchen und derlei bergen erheblichen Aufwand für den Einzelhandel, der mit riesigen Mengen Bargeld umgehen muss.

Dieser Münzberg soll kleiner werden, wenn geringe Beträge mal eben so bezahlt werden können. Und: Es soll auch etwas schneller gehen, als mit PIN oder Unterschrift. Die Karte zum Bezahlen soll übrigens auch im Handel aufladbar sein. Für den Einzelhandel ist das System allerdings nicht kostenlos: Zwischen einem und drei Cent geht an die ausgebende Bank.