Nach Einschätzung von Branchenbeobachtern ruhen zwischen 20 und 30 Milliarden Euro an Mietkautionen auf entsprechenden Konten. Oftmals handelt es sich dabei um Sparbücher, auch wenn es sich bei diesen um Anlageformen mit äußerst geringen Renditen handelt: Niedrige Zinsen werden oftmals durch eine saftige Einrichtungsgebühr noch einmal gedrückt.
Gerade die niedrigen Erträge von Mietkautionskonten wirft die Frage auf, ob es bessere Alternativen zum Sparbuch gibt. Fonds und Anleihen sind nach Einschätzung von Finanzexperten trotz höherer Renditeaussichten keine Alternative.
Der Grund ist, dass bei Fonds unter dem Strich auch ein Verlust herauskommen kann, wenn man bei Umzug etwa die Mietkaution benötigt und der Zeitpunkt ungünstig ist. Die herben Kursverluste des Jahres 2008 haben gezeigt, dass man das nicht unterschätzen darf. Wer in einer solchen Situation umziehen muss, macht eine negative Rendite.
Auch Anleihen können ihre Tücken haben, etwa wenn die Rückzahlung fest terminiert ist und zeitlich noch erheblich in der Zukunft liegen. Hier gilt im Falle eines früheren Umzuges das gleiche wie im Falle von Fonds: Im ungünstigen Fall müsste eine solche Anleihe über die Börse verkauft werden, möglicherweise mit Verlust.
Bleiben grundsätzlich andere Modelle als mögliche Alternativen: So drängt die Versicherungswirtschaft mit eigenen Angeboten auf den Markt. Hier wird die Mietkaution vom Mieter nicht mehr aufgebracht, sondern eine regelmäßige Gebühr bezahlt. Der Versicherungskonzern tritt damit als eine Art Bürge auf, der einspringt, wenn der Vermieter auf die Kaution zurückgreifen müsste.
So werden nach Angaben der Stiftung Warentest, die ein Beispiel für dieses Modell vorgestellt hat, für eine Kaution in Höhe von 2.000 Euro im Jahr zunächst 150 Euro, dann 110 Euro pro Jahr fällig. Der Haken: Nach Auszug erhält der Mieter natürlich nichts zurück, er erzielt im Gegensatz zum Sparbuch wieder eine negative Rendite. Der Vorteil liegt allerdings auch auf der Hand: Wer 2.000 Euro (oder mehr) nicht aufzubringen vermag, kann so trotzdem eine Kaution zahlen.
Eine interessante Alternative bildet die Tagesanleihe der Bundesrepublik Deutschland. Hier lässt sich für die Mietkaution entsprechend eine Tagesanleihe kaufen und dem Vermieter verpfänden. Hier verbinden sich die Aussichten auf eine sichere Anleihe mit einer großen Flexibilität und einer raschen Zinsanpassung. Anders als es Banken und Sparkassen handhaben, werden hier im Falle steigender Zinsen diese sofort an den Anleger weitergegeben.