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Punkte sammeln für die Rente

Wer sich Gedanken über die Höhe der späteren Rente macht, muss mit Punkten rechnen. Die gegenwärtige Berechnung der Zahlungen, die man im Ruhestand erhält, basiert auf Punkten, die man durch Zahlungen an die Rentenkasse, aber auch auf anderem Wege erhalten kann.

Kein Verlass für die Ewigkeit!

Wichtig und daher bereits hier ganz am Anfang genannt: Die Rente ist nicht sicher! Der Gesetzgeber hat in den zurückliegenden Monaten und Jahren in mehrerer Hinsicht gezeigt, dass man sich auf die Regelungen zur Rente nicht verlassen kann, zumindest nicht als handele es sich um die Zehn Gebote.

Allein die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre wirkt vielfach wie eine Rentensenkung. Denn wer sich wie gewohnt mit 65 aufs Altenteil zurückziehen will, muss mit Abstrichen rechnen, erst recht, wenn der Ruhestand schon früher angetreten werden soll.

Auch die Neuregelung der Anrechnung von Ausbildungszeiten drückt das Rentenniveau. Seit 2005 werden Studium und Schulbesuch nach dem 17. Lebensjahr nicht mehr mit Punkten belohnt – für die Höhe der Rente hat das also keine Auswirkungen. Monatlich sinkt so die Rente, die man jetzt bekäme, um knapp 60 Euro. Ab 2009 fällt der positive Effekt vollständig weg.

Verfolgt man die Diskussion, die von führenden Politikern durchgeführt wird, dann sind weitere Veränderungen nicht auszuschließen, ja, sogar sehr wahrscheinlich.

Das Punktesystem

Grundsätzlich wird der Betrag, den ein Versicherter in die Kasse der Rentenversicherung einzahlt, in so genannte Entgeltpunkte umgerechnet. Dabei wird als Maßstab das Durchschnittschnittseinkommen aller Versicherten genommen, das im Jahr 2007 bei 29.304 Euro liegt. Für die Zahlungen an die Rentenkasse, die auf diesem Einkommen basieren, erhält man einen Entgeltpunkt.

Fällt das eigene Einkommen geringer aus, sinkt die Zahl der Entgeltpunkte, liegt es über dem rechnerischen Mittel, steigt die Zahl der Entgeltpunkte, die man erhält. So summieren sich über den Zeitraum bis zum Renteneintritt die Punkte, die Summe gibt darüber Auskunft, wie viel der Versicherte schließlich an Rente erhalten kann.

Dazu werden die Punkte, die man bis zu diesem Zeitpunkt gesammelt hat, zusammengezählt und mit dem monatlichen Rentenbetrag multipliziert. Dieser beträgt 26,13 Euro in den alten Bundesländern und 22,97 Euro in den neuen.

 

Punkte sind gleich wichtig

Klar ersichtlich wird hieraus, dass bestimmte Mythen über die Rente, die unverändert kursieren, schlichtweg falsch sind. So sind die letzten Jahre vor Eintritt in den Ruhestand keineswegs wichtiger als die ersten Jahre – die Punkte, die man am Anfang des Berufslebens gesammelt hat haben den gleichen Wert wie jene Punkte, die am Ende gesammelt werden.

Möglicherweise hängt dieser Irrtum damit zusammen, dass die so genannte Renteninformation, die regelmäßig an die Versicherten geschickt wird, eine Prognose über die Höhe der Rente auf der Basis der vorangehenden fünf Jahre abgibt. Es ist denkbar, dass dieser Modus auch für die eigentliche Rente als maßgebend angesehen wird, ein Irrtum, denn für die Rente sind alle Punkte gleich.