Niemand zahlt gern, wenn es ums Auto geht. Das zeigen schon die erbittert geführten Kämpfe um die Ökosteuer oder aber das alljährliche Sommerferientheater, wenn der mediale Sturm um die Preisgestaltung der Spritpreise an den Zapfsäulen im Vorfeld der großen Reisewelle durch den analogen wie digitalen Blätterwald tobt.
Teurer geworden ist dennoch alles rund ums Auto, von einer Sache einmal abgesehen. Experten haben errechnet, dass die Kfz-Versicherungen seit einigen Jahren eher rückläufig bei der Preisgestaltung sind. In der Branche tobt nämlich ein Preiswettkampf: Im Herbst können die Kunden nämlich ihre Versicherung wechseln.
Wer bis zum Stichtag, dem 30. November seine Police fristgerecht gekündigt hat, kann sich eine neue Versicherung suchen. Preisportale helfen bei der Jagd nach dem günstigsten Tarif, was die Versicherungen dazu verleitet, hier ordentlich Nachlässe zu gewähren. Das ist allerdings für die Erträge der Unternehmen belastend, in manchen Fällen mit Konsequenzen.
So sind bereits einige Versicherungen Pleite gegangen, weil sie es mit der Aggressivität in der Rabattschlacht übertrieben haben. Andere können das ausgleichen, auch wenn Branchenkenner ausgerechnet haben wollen, dass die Anbieter rund eineinhalb Milliarden Euro Verlust gemacht haben.
Nun soll das Treiben ein Ende finden. Experten gehen davon aus, dass die Versicherungen in diesem Jahr nicht nur das übliche Preisschaukel-Spiel spielen: im Frühjahr rauf mit den Preisen, im Herbst nach unten. 2011 ist der preisliche Aufgalopp signifikant stärker ausgefallen, meinen Beobachter der Branche.
Damit könnte unter dem Strich eine Preis-Trendwende eingeleitet worden sein. Davon würden zunächst einmal jene betroffen sein, die sich beim Autokauf mit einer neuen Police eindecken müssen. Doch auch die Wechselwilligen müssten eventuell mit insgesamt höheren Preisen rechnen.
Doch sollten nach Einschätzung von Verbraucherschützern ohnehin nicht allein die Preise entscheidend sein, welche Versicherung man wählt. Denn sollte das mit dem Verzicht auf Leistungen einhergehen, wäre der Versicherte eventuell schlecht beraten. So sollten bei der Deckungssumme der Haftpflicht keine Kompromisse eingegangen werden.
Hier sehen Experten mindestens 100 Millionen Euro als untere Grenze an. Auch die als grobe Fahrlässigkeit bezeichneten Umstände sollten nicht außen vor stehen. Denn wer etwa eine rote Ampel kreuzt und einen Unfall mit Schäden verursacht, könnte andernfalls mit Problemen rechnen.
Wie bei allen Versicherungen ist es ratsam, genau zu prüfen, was man braucht und nicht dem billigsten Angebot hinterher hasten.