In Deutschland erfreuen sich Kapital-Lebensversicherungen einer recht großen Beliebtheit. Ist die lange Phase des Ansparens durch monatliche Zahlungen in die Lebensversicherung erst einmal vorbei, naht der Tag des Kassensturzes: Oft werden dann hohe Summen ausbezahlt und für den Besitzer dieser Kapitallebensversicherung stellt sich die Frage: Was tun mit dem Geldsegen?
Bei manchen stellt sich die Frage ohnehin nicht, da die Kapital-Lebensversicherung nur einen kleinen Betrag ausschüttet. Viele haben freilich ihr Geld bereits verplant, die Bestellung eines schönen Autos ist schon unterwegs, die lang geplante Weltreise steht an oder diverse Schulden werden mit dem Geld auf einen Schlag getilgt.
Und wer das nicht will oder kann? Für den stehen eine ganze Reihe von Möglichkeiten zur Verfügung, das Geld erneut anzulegen.
Natürlich streben die Versicherungsinstitute danach, ihre Kunden zum Abschluss eines neuen Produktes zu gewinnen. Das probate Instrument ist die Sofortrente: Hier wird die gesamte Ausschüttungssumme in die Rente eingezahlt, der Kunde erhält eine Sofortrente für das restliche Leben.
Die Zahlungen berechnen sich anteilig aus dem, was der Kunde eingezahlt hat, und der so genannten Überschussrente: Die basiert auf den Gewinnen, welche die Versicherungsgesellschaft mit dem Geld des Kunden erzielt. Ein Vorteil besteht in der steuerlichen Behandlung der Sofortrente, denn nur der Überschuss-Anteil muss versteuert werden.
Die Nachteile sind allerdings auch nicht von schlechten Eltern. Das Geld ist faktisch weg, wer sich dennoch das Kapital auszahlen lassen will, kann das nur um den Preis hoher Abschläge. Und richtig lohnt sich das Instrument nur für jene, die noch lange leben – das ist aber naturgemäß ziemlich unsicher.
Wesentlich flexibler sind Lösungen, die das Kapital je nach Wunsch des Kunden in diversen Formen anlegen: Das können Versicherungen sein, müssen aber nicht. So kommen auch Fonds zum Zuge, wer diese ordentlich mischt, kann eine erheblich höhere Rendite erzielen, als mit normalen Versicherungen.
Interessant ist, dass diese Fonds mit einem Auszahlplan verbunden sind, der sich individuell verändern lässt. Im Gegensatz zur Sofortrente kann man auch auf das Geld zugreifen.
Nachteilig ist die Besteuerung, die ab 2009 pauschal 25 Prozent auf die Erträge aus Wertpapieren erhoben wird.
Reine Aktienfonds sind natürlich auch möglich, sie bieten auch nach Einschätzung der meisten Experten das größte Potenzial für die Rendite, haben allerdings den gravierenden Nachteil, dass sie dem Kunden das volle Risiko überlassen.
Viele Berater lehnen daher ein derartiges Modell für die Weiteranlage der Gelder aus einer Kapitallebensversicherung ab, zumindest sollten Aktienfonds oder gar Einzelaktien nach ihrer Einschätzung nicht das Hauptinvestment darstellen.
Obwohl man den Auszahlungszeitpunkt für das Geld aus der Kapitallebensversicherung schon weit im Voraus kennt, benötigen viele Zeitgenossen im Ernstfall Zeit, sich zu orientieren.
Um Zeit für die Entscheidung zu gewinnen, wie mit dem Geld umgegangen werden soll, kann das Kapital geparkt werden: Dazu gibt es Parkkontos, die einen garantierten Zins aufwesen.
Allerdings lohnt sich her der Vergleich mit Tagesgeldkonten, die möglicherweise attraktivere Konditionen aufzuweisen haben, je nach Lage des aktuellen Zinsniveaus.